keine party… wegen lauter neue Dinge…

So, das wird jetzt nach eine gefühlten Ewigkeit einfach ein Kaltstart, ohne viel Bedeutung, aber weil es so gut passt gerade… und wir hier noch nie Deichkind hatten, glaube ich zumindest…

und weils so geil ist gleich noch eins, dachte vielleicht ist da ja was für Ödipus dabei?

message from the couch…

„Die Transzendenz ist in Tausende von Fragmenten zerborsten, die wie Bruchstücke eines Spiegels sind, in denen wir flüchtig noch unser Spiegelbild greifen können, bevor es vollends verschwindet.“ (Jean Baudrillard: Videowelt und fraktales Subjekt, in: Ars Electronica (Hrsg.): Philosophien der Neuen Technologien, Berlin: Merve 1989, S. 51.)

Chopine

Venezia, nel XVI secolo, un modello di calzatura chiamata “Chopina” costringeva le donne ad arrampicarsi su zatteroni che giungevano in alcuni casi a sfiorare il mezzo metro di altezza. Ci volevano due aiutanti per montare su queste esagerate e poco pratiche calzature, eppure le donne le ostentavano con orgoglio, a dispetto dei risolini dei forestieri che venivano in città talvolta soltanto per ammirare queste torreggianti statue viventi. Anche se si dice che le chopine vennero vietate dopo che un gran numero di donne incinte avevano abortito in seguito a cadute. Si ritiene che i mariti veneziani avessero favorito l’introduzione delle chopine perché limitava il rischio che le mogli andassero troppo in giro. Le autorità ecclesiastiche, solitamente poco inclini ad approvare gli ultimi ritrovati della moda, furono da subito favorevoli alle chopine, perché limitavano i movimenti e scoraggiava attività peccaminose quali la danza. La parola viene del arabo, chippin (Korkeiche) che diventava chioppino, cioppino… (Non da confondere con i zoccoli, sono una cosa ben diversa – altro che le zoccole, non cercare mai questa parola!)

vorher/nachher

Forced Entertainment lieben die Ästhetik des Zufalls, der Messiness, der Aggression, des Unangebrachten und der Indifferenz! Wenn eine Gruppe ihre Inszenierungen Bloody Mess, Dirty Work oder Out of Order nennt, dann kann man davon ausgehen, dass es die schönsten after show Bilder von zerstörten Bühnen zu sehen gibt. Und so ist es auch, auf der Seite von Forced Entertainment kann man sogar einen limited edition print von Bloody Mess kaufen. Der Druck zeigt die leere Bühne nach der Show, witzigerweise bei einem Gastspiel 2005 bei Spielart in München!

https://www.forcedentertainment.com/shop/bloody-mess-empty-stage-limited-edition-print/

Aber jetzt habe ich auch noch gerade festgestellt, dass Tim Etchells und Hugo Glendinning auf der ganzen Welt leere Bühnen fotographieren und im Rahmen eines Kunstprojektes zusammentragen ! Hier also auch einige empty stages, ein Link zu dieser Sammlung und noch ein kleines Youtubevideo zu einem messy costume!

http://timetchells.com/projects/

wieder ganz…

halbundhalb ist wieder ganz und wieder da… ab jetzt auch wieder regelmäßig! Zur Feier des Tages gibts den Human Waterfall aus dem Film Footlight Parade von 1933. Zum einen, weil es da so viel Halbes und Ganzes zu sehen gibt, zum anderen, weil die gefilmten Choreographien von Busby Berkeley schon zu lange auf ihren Auftritt hier gewartet haben…

By a waterfall, I’m calling you-oo-oo-oo, We can share it all beneath a ceiling of blue. We’ll spend a heavenly day, Here where the whispering waters play. There’s a whippoorwill that’s calling you-oo-oo-oo, By a waterfall, he’s dreaming too. There’s a magic melody, Mother Nature sings to me, Beside a waterfall with you….

Spike Leg

Bei der Suche nach russischen Pop-Phänomenen stolperte ich gerade über Viktoria Modesta, geboren 1988 in Lettland. Wegen einer Komplikation bei ihrer Geburt verbrachte sie die ersten Lebensjahre vor allem im Krankenhaus – ihr Bein wurde so oft operiert, dass sie sich mit 20 Jahren entschloss, es sich unter dem Knie amputieren zu lassen. Seitdem ist sie als Sängerin und Model unterwegs, man findet Unmengen von Sachen über sie im Netz, manches ist nicht so prickelnd aber das Ende ihres Videos Prototype ist schon der Hammer:

Das Spike Leg, von Modesta selbst als maximale Fetisierung des Stiletto bezeichnet, wurde von Sophie De Oliveira Barata designt. Auf deren Internetseite finden sich einige interessante Kunstwerke (ob sie wohl auch das Porzellanbein von Helena Bonham Carter in LONE RANGER entworfen hat?):
http://www.thealternativelimbproject.com/types/alternative-limbs/

dipinto di blu…

Und noch schnell hinterher ein Thema, das farblich ganz gut zu meinem letzten Beitrag passt und von dem du meintest, das muss unbedingt hierher… Ich hab dir nämlich vor kurzem erzählt, wieso man „blau machen“ sagt. Dass das von den Färbern kommt, die aus Färberwaid, Urin und Pottasche Indigoweiß gewannen. Das war eine Substanz, die sich gut an Stoffe heftet und wenn man die Stoffe mit dem Indigoweiß in der Sonne auslegte, dann oxidierte die Farbe und es entstand indigoblau… Weil die Färber in der Zeit aber nichts machen konnten, als die chemische Reaktion abzuwarten, entstand mit der Zeit der Begriff „blau machen“.

Una strada l’avranno fa!

Haha, sehr schöne Feiertagsauslese und vielen Dank für die Hintergrundinfo zu diesem in Venedig allgegenwärtigen Wappen! Als wir gerade – bei einem echt katholischem Wienerschnitzel – über die Tendenz der deutschen Linken gesprochen haben, sich den Antisemitismus über einen Antiisraelismus ins Boot zu holen ist mir folgendes wieder eingefallen:

1994 – Erste Regierung Berlusconi, Forza Italia in Koalition mit der Lega Nord (Und der Lista Panella). Fini erklärt Mussolini bei einer Rede in Neapel zum größten Staatsmann des 20 Jahrhunderts. Bei ihrem ersten Treffen richtet der sichtlich alarmierte Bill Clinton die Gretchenfrage an den neuen italienischen Ministerpräsidenten und Berlusconi antwortet „Ma ha fatto delle cose boune!“ Die Antwort von Roberto Benigni in seinem Soloprogramm von 1995 ist heute immer noch lesenswert:

Ha fatto delle cose buone!? Ma certamente! Ma, dico, ma.. se neanche di Mussolini si può parlà male, ma che deve fare uno perchè si possa parlarne male?! Deve stuprare la capre in via Frattina?! Che deve fare?! Dice: “Ha fatto delle cose buone..”, certamente! Anche Hitler o Stalin.. ehm.. un ponte, una strada l’avranno fa.. anche il “Mostro di Firenze” l’avrà detto “Bongiorno” a qualcuno, qualche volta.. non è.. dice “Ha fatto delle cose buone..”.. ma proprio noi! No, dico, sarebbe come se io, no.. no.. chiedo scusa ma.. ora dico.. no.. che.. no! Ferm.. son proprio quelle.. quelle manie.. sarebbe come se io invitassi un elettricista a casa, no.. dico: “Scusi.. mi rifà l’impianto?” “Prego..”. Quello mi rifà l’impianto, fatto bene.. nel frattempo mi tromba la moglie, mi sventra la figlia, mi violenta la cognata, mi stupra il nonno, dico: “Oh! Ma questo è matto!” – “No, però ha fatto delle cose buone! Guarda che impianto! TAH-TAH!”. Ma, dico, ma siamo veramente rincoglioniti!“

ascensione…

Passend zum heutigen himmelfahrenden Feiertag hatte die – von der Vogue veranstalte – Met Gala Anfang dieser Woche das zugegebenermaßen etwas seltsame Motto: “Heavenly Bodies: Fashion and the Catholic Imagination”.

Bei Gucci Designer Alessandro Michele, Lana del Rey und Jared Leto sah das dann so aus.

Dann gab es Rihanna… natürlich als Päpstin, ausgestattet von Maison Margiela.

Und Moschino Designer Jeremy Scott hatte für sich und Rapperin Cardi B folgendes ausgedacht.

Eleganter als Jordan Roth, der ein Outfit von Givenchy trug, hat es aber meiner Meinung nach keiner hinbekommen.

Ich finde, er hätte durchaus dazu noch eine Version des Galero tragen können.

Der Galero ist in der roten Version, ein Kardinalshut. Hier in der grünen Version ist er Bestandteil des Wappen des Patriarchen von Venedig. Das Patriarchat von Venedig ist ein traditionell mit der Kardinalswürde verbundener Bischofssitz.

proxy wars

John Oliver schwankt immer zwischen der Begeisterung des Komikers (der professionell mit Wortwitz umgeht) und der Fassungslosigkeit eines moralischen Menschen, wenn Trump wieder mit seiner idiosyncratischsten Fähigkeit aufdrumpft („Make Donald Drumpf again“): immer genau das zu sagen was GARNICHT geht. Den diesmaligen Griff ins Klo der Weltgeschichte finde ich so abartig, dass ich ihn kurz nachrecherchieren muss!

Nach dem letzten Militärstreich von US, UK und französischer Luftwaffe, der gegen syrische Waffenlager und Forschungseinrichtungen gerichtet gewesen sein soll, tweeted Drumpf: „Mission Accomplished!“ (Wahnsinn!!! Ich lass hier mal alles beiseite, die Frage ‚ob Giftgas‘ und ob es wenn Giftgas im Einsatz war ohne Un Resolution geht usw… Also nur zu diesem Spruch: „Mission Accomplished!“) Trump zitiert damit George W. Bush, der nach der ersten Invasion der US Streitkräfte im Irak eine Rede auf einem Flugzeugträger hielt. Wiki verrät mir, dass die irrigen Worte nicht aus Bushs Mund kamen, da Donald Rumsfeld (sic!) sie im letzten Moment aus der Rede strich. Leider war es aber zu spät um das Banner abzuhängen, welches den Spruch als Aufdruck trug. So wurde das Bild zu einem ikonographischen Menetekel für ‚der falsche Spruch zur falschen Zeit!‘ Das war 2003, wie wir wissen war garnichts zu Ende, die US Streitkräfte kämpften bis 2011 im Irak und zu den Toten der ersten Invasion kamen hunderttausende hinzu. Die heutige Benutzung der Worte „Mission Accomplished“ ist besonders absurd, da man tatsächlich behaupten kann, dass der Krieg im Irak in Syrien weitergeführt wird. Lindsey German fasst das Ergebnis des Irak Kriegs wie folgt zusammen: „Iraq is a country divided and destroyed, Libya is in ruins, the Taliban are resurgent in Afghanistan, and Syria is the centre of a proxy war involving Russia and Iran on Assad’s side, and Britain, the US, France, Israel, Saudi Arabia and Turkey intervening against him.“ (http://www.stopwar.org.uk/index.php/news-comment/2999-the-mission-accomplished-that-is-nothing-of-the-sort) Mit dem Irakkrieg hat sich Amerika also die Gegner geschaffen die jetzt bombardiert werden können. Trumps Zitat kann nur als Laune eines vollkommen unbedarften geschichtsvergessenen Clowns gelesen werden oder als zynischer Witz eines kriegsgeilen Geistesgestörten. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl dazwischen!

all (back) in…

Wow, das war eine lange Pause… Aber keine Sorge, we are back again, ALLES IN BUTTER! Über die Butter hab ich in der langen halbundhalb Abwesenheit folgendes gelernt: im mittelalterlichen Venedig wurden wertvolle und teure Güter aus Glas oder anderen zerbrechlichen Materialien in warme Butter eingelegt (wahrscheinlich war es eher irgendein Fett als wirkliche Butter). Sobald die Butter kalt war, waren die Gegenstände optimal geschützt und konnten ohne Probleme über die Alpen transportiert werden…  Und daher kommt wohl das Sprichwort mit der Butter, wirkliche Belege dafür gibt es leider nicht. Aber der Leuchter aus Muranoglas, der im Spiegelsaal der Würzburger Residenz hängt, soll auf diese Art und Weise transportiert worden sein.

vivid moments

Mal was ernstes. Und weil wieder Navidson-time war. Du erinnerst Dich, die Figur des Will Navidson im Roman House of Leaves (von Mark. Z. Danielewski) rekurierte auf einen tatsächlichen Kriegsfotographen und Pulitzerpreisträger: Kevin Carter. Sein berühmtes und prämiertes Bild eines verhungernden Kleinkindes, neben dem schon ein Geier Platz genommen hat, kennt eigentlich jeder. Nur zwei Monate nach seiner Auszeichnung beging er Selbstmord, in seinem Abschiedsbrief beschreibt er, dass er verfolgt wird von „vivid memories of killings& korpses & anger & pain…“. Sein äusserst ambivalent rezipiertes Bild machte auf schmerzhafteste Weise bewußt wie wir heute überleben: durch Verdrängung! Wir wissen durch die totale Gegenwart der Neuen Medien von all dem tausendfachen Leid und greifen nicht ein und ja, manche Bilder kratzen noch kurz an uns und bringen uns ins Zweifeln, für eine unserer kurzen Aufmerksamkeitsspannen. Und ja, Carter fotografiert den Geier für uns anstatt ihn instinktiv sofort mit einem Fusstritt zu  verscheuchen. Wahnsinn! Aber ich glaube, das hab ich Dir schon vor zwei Jahren alles erzählt! Aber diesen Film, DIARY von Tim Hetherington kennst du noch nicht. Hetherington ist am 20. April 2011 in Misrata, Libyen von einem Querschläger getroffen und getötet worden. Auf seiner immer noch existenten persönlichen Webseite sind auch einige Filme verlinkt, zu DIARY schreibt er: „a highly personal and experimental film that expresses the subjective experience of my work, and was made as an attempt to locate myself after ten years of reporting. It’s a kaleidoscope of images that link our western reality to the seemingly distant worlds we see in the media.“ Was für ein relict! Um Minute 17 hat es mich echt umgehauen: „If You say looking at these pictures that there is no hope, than I…“

a finger in the pie

Das erinnert mich an die Materialsammlung des kanadischen Künstlers Luis Jacob, die er auf der documenta 12 zeigte und die ich damals dort abfotografiert habe. Ist seitdem Teil meiner Kostüm-Materialsammlung, immer wieder sehr ergiebig! Luis Jacob zeigte 2007 zwei Arbeiten: A Dance for Those of Us Whose Hearts Have Turned to Ice, Based on the Choreography of Françoise Sullivan and the Sculpture of Barbara Hepworth und eben sein Album III, aus dem ich hier mal ein paar Fotos reinstelle! Die Meduse da auf dem letzten Bild, das ist er selber! Hier ein paar Infos zu ihm auf frieze: https://frieze.com/article/luis-jacob


Merci Mr. Jacob!

HA(litre)PP(hes)Y NEW YEAR

Eigentlich wär das mein Post für den 31.12. gewesen… dann hättest du ein bißchen mehr Feuerwerk gehabt und ich ein bißchen weniger. Na ja, so kommt Halitrephes Jelly zu späten Ehren… Gefilmt kurz vor Silvester, irgendwo vor Mexiko ganz tief unten… Und natürlich nur halb so schön, wenn er (oder sie?) nicht angeleuchtet wird.

wild beauty

Die Azteken Fleece Jacken aus den 80ern sind zwar wieder überall zu sehen, aber einen ganzen Beitrag darüber – wie du mir vorgeschlagen hast –, sorry… Da fällt mir nichts ein. Aber bei den 80ern bleib ich, wilder als die Fleece Jacken Muster und der erste Grace Jones Beitrag auf dieser Seite, der bestimmt nicht der letzte bleiben wird…

memories on a dancefloor!

Das Ultimo Impero ist in Turin, da Marco (aka Cosmo) zwischen Mailand und Turin lebt, war er da wahrscheinlich früher! Oder eher in den letzten Jahren? Wie alt ist denn der überhaupt… Da sollen manchmal noch illegale Technoparties stattfinden! Hey aber in den 80er und 90er Jahren sind in Italien eine Menge Großdissen entstanden, die – heute verfallen – perfekte Kulissen für Musikvideos abgeben. Wollen wir nach dem Cosmo-Konzert ’ne kleine Rundreise machen? Hier hab ich mal 3 rausgesucht, die man sich unbedingt anschauen sollte:


Das Mirò bei Lignano (zwischen Venedig und Trieste)


Das Expo bei Vicenza


Oder das Madrugada in Rimini, Cattolica

(Die Fotos sind jetzt wild von Google aber: memories on a dancefloor… so heißt ein Blog der sich mit verlassenen Discotheken in Italien beschäftigt. Grazie Jeyliss! http://memoriesonadancefloor.blogspot.de)

ho trovato qualcosa…

Schön, wenn die zwei wöchentliche halbundhalb Suche zu einem Ergebnis führt, das Hoffnung auf das nächste Frühjahr macht. Es kommt bestimmt, vielleicht sogar mit guter Musik und endlich mal wieder einem Roadtrip, der vielleicht auch nicht auf einem Schulhof endet…

The Cal

halbundhalb bietet tolle Möglichkeiten der Prokrastination. Hier ein Beispiel wie das bei mir läuft: auf der täglichen Nachrichtenseite steht tief unten im Vermischten: der neue Pirelli Kalender ist raus! Toll, die 20000 handverlesenen Kunden des Reifenherstellers kriegen also die Tage einen Akt-Kalender geschickt und der Rest der Welt soll sich durch die making offs auf vogue und co. klicken! Ich wittere ein mediales Phänomen über das sich schreiben lohnt und fange an zu recherchieren.

Drei Stunden später: Der seit 1964 erscheinende Pirelli Kalender ist wahrscheinlich die Mutter des sexistischen Werkstattspindkalenders. Da die Shootings mit einem großem Budget ausgestattet sind, zeigt er seit den 80er Jahren immer mehr Topmodels und exquisite Locations und wird zunehmend zur Spielwiese von berühmten Mode-FotografInnen. Die wachsende mediale Aufmerksamkeit führt zu einer gewissen Verantwortung, ‚the Cal’ wird zum Leitmedium in Sachen Erotik. Tatsächlich könnte man jetzt die Fotos aus jedem Jahr googeln und überlegen wie sich der männliche Blick auf die Frau verändert hat. Manchmal reicht es schon die Namen der Fotografen zu nennen: natürlich ist es ein Unterschied ob Terry Richardson fotografiert (2010) oder Karl Lagerfeld (2011)! Der Fotograph Deines vorletzten Beitrages, Steven Meisel, spielt 2015 mit den Schmuddelursprüngen und setzt wieder nackte Frauen auf Motorräder. 2016 fotografiert dann Annie Leibovitz – als zweite Fotografin überhaupt! – unbekleidete und bekleidete (sic!) Frauen aller Altersstufen (sic! sic!). Und 2018? Tim Walker erzählt Alice im Wunderland mit Modells und Berühmtheiten afro-amerikanischer Herkunft. Ich bin der totale Walker Fan und finde es sieht mal wieder toll aus. Mmmh, das ursprüngliche Zielpublikum ist wohl nicht begeistert über so viel Kunst und so wenig nackte Haut! Kommentar bei stern.de: „welcher Perverse hängt sich denn sowas in die Garage?!“

Annie Leibovitz mit Shirin Neshat (2016), Tim Walker mit Slick Woods (2018)

GIFs

Lustig, dass uns beiden die selbe Photostrecke einfällt, oder? (Hey, ich hab diese Vogue Italia von 2005 sogar und sie steht – von Dir unbemerkt – bei uns ‚in echt‘ im Flur rum!) Das was wir hier machen hat ganz deutlich was mit dem zu tun, was DD mal über die Postmoderne Aufklärung geschrieben hat:

„Sie führt auf kein Ziel, kein Original, keinen Grundtatbestand, keine Basis und auf keine letzte Instanz zu. Ein ewig laterales Apropos verknüpft alle Gegenstände der Welt als immer schon Kunstgegenstände, Kunstwerke und Bedeutungsspeicher endlos miteinander. Zu allem fällt uns eine andere Fernsehserie, ein anderes Kunstwerk, eine berühmte Kameraperspektive, ein abgehalfteter Star, ein berühmter Satz sowie deren Verkehrungen, Verdichtungen, Verfremdungen etc. ein.“
(Diedrich Dietrichsen: „Die Simpsons der Gesellschaft, SPEX 1999/1)

Und auch hierzu das passende Video:

(ONE or) TWO

Weil ich mich nicht entscheiden kann, lass ich dich heute einfach mal wählen (zweite Chance!). Beides Mal  Es gibts Musik, weil wir das hier ja schon länger nicht mehr hatten.

Number ONE ist gewissermaßen ein Rückblick auf einen deiner letzten Posts… 

Number TWO ist ein Ausblick auf meine nächste Woche…

So, jetzt darfst du entscheiden, was auf dieser Site bleiben kann und dann schreib ich vielleicht noch was dazu…

Vogue Italia 2005, Makeover Madness, Foto: Steven Meisel

Das ist das, was mir  – und dir – dazu noch einfiel…

neurologische Kontakttransfersysteme

Toller Beitrag! Ich liebe diese Momente wo man zwei Bilder sieht und es KLACK macht! THE CELL von Tarsem Singh (2000)! Kannst Du Dich erinnern? Die Outfits von J.Lo waren der Hammer, oder? Irgendwo hatte das Platz in meinem Hirn und dann blätter ich durch Max Ernst Kollagen und finde das hier: „Die Leimbereitung aus Knochen“ von 1921. Die beiden Bilder müssen jetzt nebeneinander! Und ein bißchen Text von J.Lo alias Catherine Deane dazu:

„…also das was sie hier sehen ist der Katalysator: das neurologische Kontakttransfersystem. Es liefert nicht nur Abbildungen der Gedanken sondern es sendet auch Signale an sein Gegenüber. Dass heisst sie können sich einklinken. Wobei es wesentlich mehr ist als ein sich Einklinken, sie werden Teil der Vorstellung.“

perlepaulaplenty

Jan Vermeer, Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, 1665
Hendrik Kerstens, Bag, 2007
Alexander McQueen, The Horn Of Plenty, 2009

Heute nun zum ersten Mal einen Doppelbeitrag von uns beiden, glücklicherweise gibt’s ja im Zug ausreichend Zeit und Netz. Auch mein Beitrag einer, den ich schon lange machen wollte.
Mal wieder was zu Alexander McQueen, der auf die Einladung einer seiner letzten Shows „The Horn of Plenty“ ein Foto des niederländischen Fotografen Hendrik Kerstens druckte. Hendrik Kerstens fotografiert vor allem seine Tochter Paula im Stil der großen holländischen Meister des 17. Jahrhunderts, immer mit heutigen Alltagsgegenständen auf dem Kopf. McQueen nutzte dieses Bild nicht nur als Einladung, sondern interpretierte es in seiner Show auf verschiedene Art und Weise.
Von Kerstens Fotos hab ich dir vor kurzem erzählt und dass sie mir wiederum als Inspiration dienten, vom Ergebnis kann ich dir morgen berichten!